ASTE NAGUSIA – BILBAO
Das Fest Aste Nagusia (die große Woche) in Bilbao ist ein 9-tägiges Ereignis, das Ende August gefeiert wird. Das Fest beginnt an einem Samstag, wenn sich die Menschenmassen am illustren Arriagatheater an den Ufern des Flusses Nervion versammeln. Wenn eine Feuerwerksrakete (die man als Txupinazo kennt) in den Himmel geschossen wird, hat das Maskottchen Marijaia seinen großen Auftritt auf dem Balkon. Was folgt, ist eine Anhäufung von Programmpunkten, die zusammen das größte Fest des Jahres ausmachen.
Marijaia – Protagonist der Aste Nagusia
Beim Aste Nagusia wird die baskische Kultur in all ihrer Fülle gefeiert. Es gibt nicht nur traditionelle baskische Musik und Tanz, sondern auch traditionelle Sportwettbewerbe vom Land wie Holzhacken und Steinetragen. In den Straßen reiht sich Zelt an Zelt, die eine große Vielfalt an Speisen und Getränken anbieten. Es gibt Umzüge mit Riesen für Kinder und einen Gargantua, der die Kinder verschluckt, die in seinen Mund gelangen. Aber keine Angst: Das Innere Gargantuas hält eine Rutsche verborgen und die Kinder gelangen durch das Hinterteil des Riesen sicher ans Tageslicht.
Natürlich gibt es Stierkämpfe und du kannst sogar aktiv bei dem Spaß mitmachen. Allerdings sind die Stiere in echt Kälber, deren Hörner abgestumpft wurden. Wenn es auch nicht ganz harmlos ist, so ist es doch die sehr viel sicherere Variante als das „Encierro“ (Stierrennen) in Pamplona.
Die ganzen Events bei Tageslicht werden von einem nächtlichen Feuerwerkswettbewerb begleitet, der den schwarzen Stadthimmel zum Leuchten bringt. Danach werden zahlreiche Konzerte veranstaltet und es gibt noch mehr Party.
Das Fest schließt mit einer eigenartigen Schicksalswendung, in der Marijaia liebevoll in Flammen gesetzt wird. Man sagt, ihre Hände zeigen zum Himmel als Zeichen der Zuversicht und als Symbol des Tanzens. Aber vielleicht tun sie das auch nur darum, weil sie am Ende verbrannt wird. Das Aste Nagusia Fest in Bilbao, auf Marijaias Spuren, solltest du also auf keinen Fall verpassen. Nimm die Hände hoch und feiere ab, als gäbe es kein morgen mehr – aber den Teil mit der Verbrennung kannst du ruhig auslassen.